Kunstsammlerin, Mäzenin und Gründerin der Günther-Peill-Stiftung
Carola Peill (geborene Jaeger; * 11. September 1907 in Frankfurt (Oder); † 8. März 1992 in Köln) war eine deutsche Kunstsammlerin, Mäzenin und Gründerin der Günther-Peill-Stiftung. Einen Großteil ihrer Kunstsammlung stiftete sie den Museen der Stadt Köln.
Leben
Carola Jaeger wurde 1907 in Frankfurt an der Oder geboren. Nach dem frühen Tod ihres Vaters übersiedelte ihre Mutter mit ihr nach Düsseldorf. Als junge Frau verkehrte sie dort in Künstlerkreisen, unter anderem um Mutter Ey, und arbeitete als ausgebildete Schauspielerin in Theater und (Stumm-)Film. In den 1920er Jahren lernte sie in Berlin Günther Peill kennen, die beiden heirateten 1932.
Nach ihrer Eheschließung war Carola Peill als Designerin bei Peill & Putzler, dem Glasunternehmen ihres Mannes, in Düren tätig. Gemeinsam baute das Paar in der Nachkriegszeit eine umfangreiche Kunstsammlung auf, vorwiegend im Bereich der klassischen Moderne.
Peill & Putzler war eine Glashütte in der nordrhein-westfälischen Stadt Düren.
1903 wurde die Glashütte Peill und Sohn in Düren gegründet. Leopold Peill, der damalige Besitzer war ein Gönner für die Stadt Düren. So spendete er zum Beispiel 25.000 Mark für die Röntgeneinrichtung des 1909 erbauten städtischen Krankenhauses. 1947 schlossen sich die Glashütten des im Jahre 1869 gründeten Werkes der Gebrüder Putzler in Penzig in der Oberlausitz und Peill und Sohn in Düren zur Peill & Putzler Glashüttenwerke GmbH zusammen. Die Firma Putzler konnte unter anderem auf eine langjährige Erfahrung als Glaslieferant für Petroleumlaternen zurückblicken. Die Fabrikation wurde, bedingt durch den Zweiten Weltkrieg, in Düren auf einen 6,9 ha großen Gelände neben der damaligen Zuckerfabrik Düren im Norden der Stadt zusammengefasst.
1950 hatte das Werk fünf Glasöfen, in den 1970er Jahren kamen noch zwei dazu. In Spitzenzeiten war die Glashütte der größte Arbeitgeber der Stadt Düren mit bis zu 1.500 Arbeitern.
Wilhelm Wagenfeld, ein deutscher Designer (1900–1990), entwarf für Peill & Putzler von 1952 bis 1958 Leuchtenprogramme. Weitere für das Unternehmen tätige Designer waren zum Beispiel Wilhelm Braun-Feldweg und Helmut Demary. Peill & Putzler gehörte außerdem zu den Gründungsmitgliedern des Rates für Formgebung im Jahr 1953.
1966 wurde die Glashütte erheblich erweitert. Zum 1. Februar 1992 übernahm Peill & Putzler die Bärenhütte in Weißwasser/Oberlausitz. 1994/95 wurde die Produktion von Lampen, Gläsern etc. in Düren eingestellt und nach Slowenien, Polen und Tschechien verlagert. In Düren wurde nur noch mit Lampen gehandelt. 2003 konnte noch das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden. 2005 wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet.
Seit 1970 lebte Carola Peill mit ihrem Ehemann in Köln; nach dessen Tod 1974 stiftete sie dem Wallraf-Richartz-Museum und dem Museum Ludwig zahlreiche Kunstwerke des 20. Jahrhunderts aus ihrer Sammlung, darunter 54 Grafiken von Ernst Wilhelm Nay, mit dem das Ehepaar seit den 1950ern befreundet war und dessen Werke sie früh erworben hatten.
1976 wurde Carola Peill für ihre Verdienste um die Kölner Museumslandschaft mit der Jabach-Medaille ausgezeichnet. In ihrer 1986 gegründeten Stiftung zur Förderung junger Kunstschaffender – die sie zu Ehren ihres Mannes Günther-Peill-Stiftung nannte – nahm sie bis an ihr Lebensende 1992 maßgeblichen Einfluss auf die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler für die Förderstipendien.
Quelle Text: Seite „Carola Peill“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 19. März 2022, 11:27 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carola_Peill&oldid=221301032 (Abgerufen: 27. März 2022, 15:50 UTC)
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Seite „Peill & Putzler“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. März 2021, 20:52 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Peill_%26_Putzler&oldid=209456794 (Abgerufen: 27. März 2022, 15:54 UTC)