Brigitta Zeumer (1939 – 2015)

Malerin und Objektkünstlerin

Brigitta Zeumer, geborene Rochlitz (* 31. Mai 1939 in Rendsburg; † 20. August 2015 in Köln) war eine deutsche Malerin und Objektkünstlerin. In Deutschland wurde sie vor allem mit Landschaftsaquarellen und abstrakten Arbeiten bekannt. Sie war die erste deutsche Künstlerin, die vom chinesischen Kulturminister nach Peking eingeladen wurde, um in einer Einzelausstellung im Kaiserpalast ihre Arbeiten zu präsentieren.

 

Leben

Brigitta Zeumer war die älteste Tochter von Hans Rochlitz und Annemarie Rochlitz, geborene Schürer. 1959 schloss sie ihre Schulausbildung mit dem Abitur ab und studierte anschließend Sozial- und Zeitungswissenschaften in Wilhelmshaven und Hamburg. Sie heiratete und zog 1967 nach Köln. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor.

 

Künstlerische Entwicklung

In ihrer zweiten Lebenshälfte erkannte Brigitta Zeumer ihre künstlerische Berufung. Als Schülerin (1969–1971) von Karl-Anton Räderscheidt (* 1924, Sohn von Anton Räderscheidt) konzentrierte sie sich in den Jahren 1969–1975 zunächst auf Ölbilder. Sie hatte ihre erste Einzelausstellung mit Landschaften in der Kreissparkasse in Köln im Jahr 1971, weitere machten sie über ihre Heimat NRW hinaus bekannt. Neben einer Phase, in der Brigitta Zeumer auch Radierungen machte, verlegte sie im Jahr 1975 den Schwerpunkt auf Aquarelle. Auf dieser Grundlage stellten sich auch bald internationale Erfolge ein. 1988 wurden ihre Aquarelle bei einem unter 60 Ländern ausgelobten Wettbewerb der Del Bello Gallery in Toronto, Kanada, mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

In den 1990er-Jahren wurden Brigitta Zeumers Arbeiten durch mehrere Reisen nach Ostasien und durch ihre Beschäftigung mit ostasiatischer Kunst abstrakter, großformatiger, bunter und pointierter. Besondere Anerkennung fanden ihre Werke in der Volksrepublik China. Im Jahr 1995 erhielt sie die Medaille „Justice/Peace“ in Chang Chun, China.

1999 leitete sie mehrere Workshops an der Deutschen Schule in Singapur. 2001 bekam sie ein Stipendium im Haus Rissen in Hamburg. Ab 1991 gab sie viele Rundfunk- und Fernsehinterviews im In- und Ausland. Beispielsweise wurde am sechsten April 2003 ein Interview mit ihr im Rahmen der Reihe „Künstlerportrait“ auf nrw-tv ausgestrahlt.

Zahlreiche Bilder der Künstlerin befinden sich in privaten Sammlungen sowie in den Sammlungen von Museen, Städten, Banken und Sparkassen.

Brigitta Zeumer entwickelte aus der Darstellung von Landschaft eine immer freier werdende Abstraktion. Die gesetzten Farben lassen zwar landschaftliche oder architektonische Elemente erkennen, doch bleibt das Dargestellte immer in der Schwebe. In den späten Jahren ihres Wirkens fertigte sie auch abstrakte Objekte aus verschiedenen Materialien wie Bronze, Stein oder Glas. Zeumer zeigte zu Lebzeiten ihre Werke in mehr als 300 Ausstellungen im In- und Ausland, u. a. in internationalen Metropolen wie Barcelona, Chicago, New York, Shanghai, Tokio, Wien oder Warschau.

Ihre Werke wurden von bedeutenden Politikern auserwählt, um sie an die Staatsoberhäupter anderer Länder zu verschenken. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog überreichte im November 1996 ein Bild der Künstlerin an den chinesischen Präsidenten Jiang Zemin. 1999 schenkte Bundeskanzler Gerhard Schröder dem französischen Ministerpräsidenten Lionel Jospin eines ihrer Werke. Im Oktober 1999 übergab Bundespräsident Johannes Rau ein Original von ihr der niederländischen Königin Beatrix.

 

Quelle Text: Seite „Brigitta Zeumer“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Februar 2025, 12:06 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brigitta_Zeumer&oldid=253509084 (Abgerufen: 6. April 2025, 13:57 UTC)

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