Großindustrieller
OtÂto Wolff war ein rheiÂniÂscher UnÂterÂnehÂmer und KaufÂmann in der Stahl- und EiÂsenÂinÂdusÂtrie in der Zeit der WeiÂmaÂrer ReÂpuÂblik und des DritÂten ReiÂches, der aufÂgrund seiÂnes straÂteÂgisch ausÂgeÂrichÂteÂten und dyÂnaÂmiÂschen HanÂdelns, seiÂnes autoritär. Patriarchalischen FühÂrungsÂstils, seiÂnes LeÂbensÂstils soÂwie seiÂnes poÂliÂtiÂschen und kulÂtuÂrelÂlen HanÂdelns eiÂne herÂausÂraÂgenÂde RolÂle und BeÂdeuÂtung eiÂne weit über die WirtÂschaft hinÂaus hatÂte.
Der UnÂterÂnehÂmer und KaufÂmann OtÂto Wolff wurÂde am 8.4.1881 als dritÂtes und jüngsÂtes Kind des kaÂthoÂliÂschen KirÂchenÂorÂgaÂnisÂten und MuÂsikÂlehÂrers JoÂhann PeÂter Wolff (1845-1892) und der evanÂgeÂliÂschen UnÂterÂnehÂmerÂtochÂter AlÂberÂtiÂne KaltÂhoff (1856-1916) in Bonn geÂboÂren und dort evanÂgeÂlisch erÂzoÂgen, ebenÂso wie die älÂteÂre SchwesÂter CaÂroÂliÂne EliÂsaÂbeth (BetÂty) (geÂboÂren 1876); ein weiÂteÂres Kind verÂstarb früh. Nach dem früÂhen Tod des VaÂters beÂenÂdeÂte OtÂto Wolff die SchuÂle mit dem EinÂjähÂriÂgen und beÂgann eiÂne LehÂre als KaufÂmann. Nach deÂren AbÂschluss arÂbeiÂteÂte er eiÂniÂge Zeit als HanÂdelsÂverÂtreÂter, woÂzu 1901 auch ein länÂgeÂrer PaÂris-AufÂentÂhalt geÂhörÂte, wo er guÂte FranÂzöÂsischÂkenntÂnisÂse erÂwarb. Nach seiÂner MiÂliÂtärÂzeit als EinÂjähÂrig-FreiÂwilÂliÂger trat er eiÂne StelÂle als ReiÂsenÂder auf ProÂviÂsiÂonsÂbaÂsis für ein KölÂner Schrott- und EiÂsenÂhanÂdelsÂunÂterÂnehÂmen an, bei dem er auch seiÂnen späÂteÂren KomÂpaÂgnon OttÂmar EdÂwin Strauss (1878-1941), das jüngsÂte Kind des jüÂdiÂschen UnÂterÂnehÂmers EmaÂnuÂel Strauss (geÂboÂren 1841), kenÂnenÂlernÂte.
BeiÂde grünÂdeÂten EnÂde JuÂni 1904 mit eiÂnem von Wolffs MutÂter geÂlieÂheÂnen StartÂkaÂpiÂtal von 30.000 Mark eiÂne FirÂma für EiÂsenÂhanÂdel. Das neuÂgeÂgrünÂdeÂte UnÂterÂnehÂmen entÂwiÂckelÂte sich erÂfolgÂreich und konnÂte bald MitÂarÂbeiÂter einÂstelÂlen. Auf eiÂne kurÂze KriÂse folgÂten gröÂßeÂre AufÂträÂge und bald der EinÂstieg in das NeuÂeiÂsenÂgeÂschäft, in den HanÂdel mit WalzÂwerÂkerzeugÂnisÂsen, insÂbeÂsonÂdeÂre Weiß- und FeinÂbleÂche.
1905 heiÂraÂteÂte Wolff die fünf JahÂre älÂteÂre AnÂna MaÂria SieÂberg (geÂboÂren 1876), deÂren BruÂder CarÂl bis 1926 eiÂner der ProÂkuÂrisÂten der FirÂma war. Die Ehe wurÂde 1925 einÂverÂnehmÂlich geÂschieÂden. Das Paar hatÂte keiÂne geÂmeinÂsaÂmen KinÂder, adÂopÂtierÂte aber 1914 und 1916 zwei JunÂgen, die die NaÂmen OtÂto Wolff (1909-1959) und Hans Wolff (1911-1979) erÂhielÂten. Der dritÂte Sohn, OtÂto Wolff von AmeÂronÂgen (1918-2007), entÂstammÂte OtÂto Wolffs BeÂzieÂhung mit ElÂse PieÂper (1887-1968), die 1905 als ersÂte AnÂgeÂstellÂte in die FirÂma einÂgeÂtreÂten war. OtÂto Wolff heiÂraÂteÂte nicht erÂneut und adÂopÂtierÂte seiÂnen leibÂliÂchen Sohn erst 1935, als dieÂser 17 JahÂre alt war.
Bis zum AusÂbruch des ErsÂten WeltÂkrieÂges entÂwiÂckelÂte sich das UnÂterÂnehÂmen mit BeÂteiÂliÂgunÂgen, VerÂtreÂtunÂgen und NieÂderÂlasÂsunÂgen in LonÂdon, StockÂholm, MaiÂland, PaÂris und Rio de JaÂneiÂro ausÂgeÂsproÂchen erÂfolgÂreich.
Zu BeÂginn des ErsÂten WeltÂkrieÂges wurÂde Strauss als garÂniÂsonsÂverÂwenÂdungsÂfäÂhig einÂgeÂzoÂgen, Wolff hinÂgeÂgen war nicht kriegsÂverÂwenÂdungsÂfäÂhig. So leiÂteÂte er das UnÂterÂnehÂmen von Köln aus, wähÂrend Strauss bald ins WafÂfen- und MuÂniÂtiÂonsÂbeÂschafÂfungsÂamt in BerÂlin (WUMÂBA) geÂlangÂte, schlieÂßÂlich ins ReichsÂmaÂriÂneÂamt, woÂbei er die InÂterÂesÂsen der FirÂma nie aus den AuÂgen verÂlor. Seit NoÂvemÂber 1914 verÂtiefÂten sich die geÂschäftÂliÂchen BeÂzieÂhunÂgen zwiÂschen Wolff und Krupp. Noch wähÂrend des ErsÂten WeltÂkrieÂges stieg Wolff in das Im- und ExÂportÂgeÂschäft mit den NieÂderÂlanÂden ein und grünÂdeÂte in AmsÂterÂdam ein entÂspreÂchenÂdes, zuÂkunftsÂträchÂtiÂges UnÂterÂnehÂmen (NedeÂxÂimÂpo). WähÂrend des KrieÂges spenÂdeÂten Wolff und Strauss gröÂßeÂre SumÂmen und zeigÂten sich, wie EckÂart ConÂze reÂsüÂmierÂte, als „überÂzeugÂte ‚WilÂhelÂmiÂner‘“, die es an vaÂterÂlänÂdiÂscher GeÂsinÂnung und Kriegs- und SieÂgesÂwilÂlen nicht fehÂlen lieÂßen.
Nach der NieÂderÂlaÂge im ErsÂten WeltÂkrieg stanÂden Wolff und Strauss auf SeiÂten der liÂbeÂraÂlen ParÂteiÂen. Wolff faÂvoÂriÂsierÂte die DeutÂsche VolksÂparÂtei (DVP), die wirtÂschaftsÂfreundÂliÂche ParÂtei GusÂtav StreÂseÂmanns (1878-1929, 1923 ReichsÂkanzÂler, 1923-1929 AuÂßenÂmiÂnisÂter), Strauss trat in die linksÂliÂbeÂraÂle DeutÂsche DeÂmoÂkraÂtiÂsche ParÂtei (DDP) ein.
BeiÂde pflegÂten und erÂweiÂterÂten ihÂre BeÂzieÂhunÂgen zu poÂliÂtiÂschen KreiÂsen. In Köln erÂhielt Wolff guÂte KonÂtakÂte zu dem seit 1917 amÂtieÂrenÂden OberÂbürÂgerÂmeisÂter KonÂrad AdeÂnauÂer naÂhe soÂwie zu den BanÂkierÂs Louis HaÂgen und SiÂmon AlÂfred FreiÂherr von OpÂpenÂheim (1864-1932). 1919 lernÂte er den BanÂkier RoÂbert PferdÂmenÂges kenÂnen, mit dem ihn bald ein enÂges VerÂhältÂnis verÂbinÂden sollÂte. Strauss und Wolff stanÂden darÂüber hinÂaus MatÂthiÂas ErzÂberÂger (1875-1921), UnÂterÂzeichÂner des WafÂfenÂstillÂstandsÂabÂkomÂmens von ComÂpiègÂne und FiÂnanzÂmiÂnisÂter, naÂhe und wurÂden von der poÂliÂtiÂschen RechÂten verÂdächÂtigt, dem KomÂmerz die naÂtioÂnaÂlen InÂterÂesÂsen zu opÂfern und überÂmäÂßiÂgen jüÂdiÂschen EinÂfluss zu dulÂden. Strauss und Wolff blieÂben seit dieÂser Zeit wieÂder und wieÂder die ZielÂscheiÂben ofÂfeÂner oder verÂsteckÂter anÂtiÂseÂmiÂtiÂscher HetÂze. SpäÂterÂhin war das UnÂterÂnehÂmen den NaÂtioÂnalÂsoÂziaÂlisÂten stets ein Dorn im AuÂge und sollÂte unÂter staatÂliÂche KonÂtrolÂle geÂstellt werÂden.
Trotz der bisÂweiÂlen chaoÂtiÂschen VerÂhältÂnisÂse in den ersÂten JahÂren der WeiÂmaÂrer ReÂpuÂblik setzÂte das UnÂterÂnehÂmen OtÂto Wolff seiÂnen ExÂpanÂsiÂonsÂkurs fort. Das ExÂportÂgeÂschäft spielÂte unÂmitÂtelÂbar nach KriegsÂenÂde eiÂne derÂart wichÂtiÂge RolÂle, dass in der FirÂma EnÂde 1918 eiÂne zenÂtraÂle ExÂportÂabÂteiÂlung geÂgrünÂdet wurÂde. ImÂmer wichÂtiÂger wurÂden die BeÂzieÂhunÂgen zu den BanÂken, um die GeÂschäfÂte fiÂnanÂzieÂren zu könÂnen. NeÂben OpÂpenÂheim, HaÂgen und PferdÂmenÂges, der den A. SchaaffÂhauÂsen’schen BankÂverÂein leiÂteÂte, verÂfügÂte Wolff über guÂte VerÂbinÂdunÂgen zu zahlÂreiÂchen weiÂteÂren KölÂner und BerÂliÂner BankÂhäuÂsern.
Bald nach KriegsÂenÂde beÂgann das UnÂterÂnehÂmen OtÂto Wolff, gröÂßeÂre AkÂtiÂenÂpaÂkeÂte jeÂner proÂduÂzieÂrenÂden FirÂmen aufÂzuÂkauÂfen, mit deÂnen es teilÂweiÂse beÂreits in enÂger VerÂbinÂdung stand. DaÂzu geÂhörÂten die VerÂeiÂnigÂten StahlÂwerÂke van der ZyÂpen und WisÂseÂner EiÂsenÂhütÂte AG, die RasÂselÂsteiÂner EiÂsenÂwerksÂgeÂsellÂschaft und die RheiÂniÂschen StahlÂwerÂke (RheÂinÂstahl). Im Herbst 1919 kaufÂte OtÂto Wolff ein groÂßes AkÂtiÂenÂpaÂket der PhoÂenix AG für BergÂbau und HütÂtenÂbeÂtrieb und ließ im NaÂmen der NedeÂxÂimÂpo weiÂteÂre AkÂtiÂen disÂkreÂt aufÂkauÂfen. MitÂte NoÂvemÂber 1919 stellÂte OtÂto Wolff dieÂses AkÂtiÂenÂpaÂket soÂwie AkÂtiÂen von RheÂinÂstahl und DeÂfries im Wert von rund fünf MilÂlioÂnen Mark dem ReichsÂfiÂnanzÂmiÂnisÂteÂriÂum zur VerÂfüÂgung. Sie wurÂden an ein TeilÂunÂterÂnehÂmen der RoyÂal Dutch geÂgen ein DarÂleÂhen von 40 MilÂlioÂnen. Mark bei vier ProÂzent ZinÂsen verÂpfänÂdet. DieÂse TransÂakÂtiÂon erÂmögÂlichÂte dem Reich Öl zu kauÂfen, denn das nieÂderÂlänÂdiÂsche UnÂterÂnehÂmen wollÂte nur geÂgen entÂspreÂchenÂde SiÂcherÂheiÂten lieÂfern. Die RückÂzahÂlung des DarÂleÂhens erÂfolgÂte fristÂgeÂrecht bis EnÂde NoÂvemÂber 1922.
AkÂtiÂviÂtäÂten in den NieÂderÂlanÂden und die ZuÂsamÂmenÂarÂbeit mit dorÂtiÂgen UnÂterÂnehÂmern verÂfolgÂte OtÂto Wolff in den folÂgenÂden JahÂren recht inÂtenÂsiv. InsÂbeÂsonÂdeÂre pflegÂte man die BeÂzieÂhunÂgen zu fühÂrenÂden BanÂkiers und UnÂterÂnehÂmern wie AnÂtÂhoÂny GeÂorg (AnÂton) KrölÂler (1862-1941), CorÂneÂlis JoÂhanÂnes KaÂrel van Aalst (1866-1939) und FreÂdeÂrik H. FenÂteÂner van VlisÂsinÂgen (1882-1962). Die beiÂden LetztÂgeÂnannÂten waÂren die fühÂrenÂden KöpÂfe der 1917 geÂgrünÂdeÂten KoÂninÂkÂliÂjke NederÂlandÂse HooÂgoÂvens en StaalÂfaÂbrieÂken (KNH) bei IjÂmuiÂden an der NordÂseeÂküsÂte, deÂren gröÂßÂter AkÂtioÂnär der nieÂderÂlänÂdiÂsche Staat war.
Wolff verÂsuchÂte seit AnÂfang der 1920er JahÂre, die drei groÂßen EiÂsen- und StahlÂunÂterÂnehÂmen, an deÂnen er maÂßÂgebÂlich beÂteiÂligt war, PhoÂenix, RheÂinÂstahl und van der ZyÂpen/WisÂsen, zu eiÂner FuÂsiÂon zu beÂweÂgen, was nicht geÂlang, auch wenn HooÂgoÂvens, die HaÂniÂel-GrupÂpe, gröÂßÂter AkÂtioÂnär bei PhoÂenix, und OtÂto Wolff in eiÂner geÂmeinÂsaÂmen AkÂtiÂon den GeÂneÂralÂdiÂrekÂtor von PhoÂenix, HeinÂrich WilÂhelm BeuÂkenÂberg (1858-1923), und den VorÂstand des AufÂsichtsÂraÂtes, die BanÂkiers Louis HaÂgen und SiÂmon AlÂfred FreiÂherr von OpÂpenÂheim, von ihÂren PosÂten verÂdrängÂten. Seit dieÂser Zeit kreuzÂten sich die WeÂge von OtÂto Wolff und FriedÂrich Flick (1883-1972) häuÂfiÂger. Die beiÂden soÂziaÂlen AufÂsteiÂger geÂrieÂten sich imÂmer wieÂder in die QueÂre.
In jeÂner Zeit beÂganÂnen auch die schon daÂmals als „RusÂsenÂgeÂschäfÂte“ beÂzeichÂneÂten GeÂschäftsÂbeÂzieÂhunÂgen zwiÂschen der FirÂma OtÂto Wolff und der SoÂwjetÂuniÂon. UnÂklar ist, wie die AufÂnahÂme dieÂser GeÂschäfÂte erÂfolgÂte. Im April 1921, kurz vor dem AbÂschluss des deutsch-soÂwjeÂtiÂschen HanÂdelsÂabÂkomÂmens vom 6.5.1921, gab es den ersÂten AufÂtrag für Wolff zur LieÂfeÂrung von EiÂsenÂbahnÂschieÂnen und LoÂkoÂmoÂtiv-SieÂdeÂrohÂren. Für die DurchÂfühÂrung dieÂses AufÂtraÂges wurÂde ein KonÂsorÂtiÂum unÂter FühÂrung der Friedr. Krupp AG geÂgrünÂdet. In der FolÂgeÂzeit lieÂferÂte Wolff RöhÂren, BleÂche, EiÂsenÂbahnÂkuppÂlunÂgen und anÂdeÂre EiÂsen- und StahlÂproÂdukÂte in die UdSSR. Der RaÂpalÂlo-VerÂtrag erÂleichÂterÂte die GeÂschäftsÂbeÂzieÂhunÂgen und führÂte zu eiÂner InÂtenÂsiÂvieÂrung der wirtÂschaftÂliÂchen ZuÂsamÂmenÂarÂbeit. Wolff war an der im JuÂli 1926 geÂgrünÂdeÂten InÂdusÂtrieÂfiÂnanÂzieÂrungsÂgeÂsellÂschaft Ost (IFAÂGO) beÂteiÂligt ZuÂgleich beÂmühÂte er sich darÂum, die ExÂportÂgeÂschäfÂte durch BeÂteiÂliÂgung ausÂlänÂdiÂscher UnÂterÂnehÂmer, etÂwa US-ameÂriÂkaÂniÂscher oder franÂzöÂsiÂscher FirÂmen, ausÂzuÂdehÂnen. Als sich am EnÂde der 1920er JahÂre die deutsch-soÂwjeÂtiÂschen BeÂzieÂhunÂgen verÂschlechÂterÂten, kaÂmen auch die wirtÂschaftÂliÂchen BeÂzieÂhunÂgen weitÂgeÂhend zum ErÂlieÂgen. SeiÂne UnÂabÂhänÂgigÂkeit im DenÂken und HanÂdeln beÂwies Wolff in der Zeit des „RuhrÂkampÂfes“ 1923. Auch wenn er eiÂnerÂseits der ReÂgieÂrung von GusÂtav StreÂseÂmann naÂheÂstand und anÂdeÂrerÂseits durchÂaus geÂwisÂse SymÂpaÂthiÂen für eiÂnen „RheinÂlandÂstaaÂt“ hatÂte, so suchÂte er doch eiÂnen AusÂgleich der InÂterÂesÂsen und der PoÂsiÂtioÂnen herÂzuÂstelÂlen. FranÂkoÂphil oriÂenÂtiert hoffÂte er, durch seiÂne GeÂspräÂche mit der BeÂsatÂzungsÂmacht zur EntÂspanÂnung der LaÂge beiÂtraÂgen zu könÂnen. Dies brachÂte ihm in beÂstimmÂten KreiÂsen den Ruf eiÂnes VaÂterÂlandsÂverÂräÂters und skruÂpelÂloÂsen GeÂschäftsÂmanÂnes mit eiÂner soÂziÂalÂreÂakÂtioÂnäÂren EinÂstelÂlung ein. Trotz hefÂtiÂger WiÂderÂstänÂde von SeiÂten der ReichsÂreÂgieÂrung und anÂdeÂrer UnÂterÂnehÂmer im RuhrÂgeÂbiet schloss Wolff geÂmeinÂsam mit den VorÂstänÂden von PhoÂenix und RheÂinÂstahl ein AbÂkomÂmen mit der franÂzöÂsisch-belÂgiÂschen SeiÂte über die WieÂderÂaufÂnahÂme der ReÂpaÂraÂtiÂonsÂleisÂtunÂgen und die ZahÂlung der rückÂstänÂdiÂgen KohÂlenÂsteuÂer. DieÂsem AbÂkomÂmen der Wolff-GrupÂpe folgÂten zuÂnächst Krupp in EsÂsen und dann die übÂriÂgen UnÂterÂnehÂmen, die durchÂaus besÂseÂre KonÂdiÂtioÂnen erÂhielÂten als Wolff.
SpäÂtesÂtens seit den 1920er JahÂren lebÂte Wolff soÂwohl in Köln als auch in BerÂlin und verÂsuchÂte, geÂsundÂheitÂliÂche ProÂbleÂme unÂter KonÂtrolÂle zu beÂkomÂmen. So nahÂmen seit der MitÂte der 1920er JahÂre seiÂne Kur- und ErÂhoÂlungsÂaufÂentÂhalÂte in Bad KisÂsinÂgen, im EnÂgaÂdin oder in KarlsÂbad steÂtig zu. Trotz seiÂner geÂsundÂheitÂliÂchen ProÂbleÂme reisÂte er in den JahÂren 1935 und 1937 aus – nicht nur – geÂschäftÂliÂchen InÂterÂesÂsen nach ChiÂna, wo er sich im UmÂfeld des GeÂneÂrals und FühÂrers der naÂtioÂnalÂchiÂneÂsiÂschen BeÂweÂgung Chiang Kai-Shek (1887-1975) beÂwegÂte.
Wolff hatÂte nur weÂniÂge enÂge FreunÂde, zu deÂnen unÂter anÂdeÂren OsÂcar SchlitÂter (1868-1939), DiÂrekÂtor und VorÂstandsÂmitÂglied der DeutÂschen Bank in BerÂlin, geÂhörÂte. PriÂvat samÂmelÂte Wolff BüÂcher und seiÂne BiÂblioÂtheÂken in Köln und BerÂlin umÂfassÂten MitÂte der 1930er JahÂre rund 13.000 BänÂde. BeÂsonÂders inÂterÂesÂsierÂte Wolff sich für PreuÂßen in der Zeit FriedÂrichs II. (ReÂgieÂrungsÂzeit 1740-1786), für das NaÂpoÂleoÂniÂsche ZeitÂalÂter und die euÂroÂpäiÂsche ReÂvoÂluÂtiÂonsÂgeÂschichÂte seit dem 18. JahrÂhunÂdert. Zum BeÂstand geÂhörÂten auch AuÂtoÂgraÂphen, HandÂschrifÂten, FlugÂschrifÂten und PamÂphleÂte. Die „SammÂlung OtÂto WolfÂf“ ging nach Wolffs Tod in den BeÂstand der KölÂner UniÂverÂsiÂtätsÂbiÂblioÂthek ein.
Wolff inÂterÂesÂsierÂte sich auch für die WirtÂschafts-, FiÂnanz- und GeldÂgeÂschichÂte. Mit HilÂfe des HisÂtoÂriÂkers Dr. AlÂfred LudÂwig Schmitz schrieb er eiÂne 1932 verÂöfÂfentÂlichÂte BioÂgraÂphie des GroÂßÂkaufÂmanns, BanÂkiers und BörÂsenÂspeÂkuÂlanÂten GaÂbriÂel-JuÂliÂen OuvrÂard (1770-1846). Ein weiÂteÂres BuchÂproÂjekt zur FiÂnanÂzieÂrung des DreiÂßigÂjähÂriÂgen KrieÂges konnÂte Wolff nicht mehr vollÂenden.
Die OtÂto-Wolff-GrupÂpe überÂstand die RuhrÂbeÂsetÂzung und die InÂflaÂtiÂonsÂphaÂse zwar nicht unÂbeÂschaÂdet, aber ohÂne gröÂßeÂre VerÂlusÂte und EinÂbuÂßen. Im ExÂportÂgeÂschäft lieÂfen die GeÂschäfÂte gut, auch wenn sich dies nur mit punkÂtuÂelÂlen AufÂstelÂlunÂgen beÂleÂgen lässt. InÂzwiÂschen war EngÂland der wichÂtigsÂte AbÂnehÂmer geÂworÂden, vor RuÂmäÂniÂen und SerÂbiÂen (ReÂpaÂraÂtiÂonsÂlieÂfeÂrunÂgen von EiÂsenÂbahnÂmaÂteÂriÂal). Die AusÂfuhr in die UdSSR spielÂte in der zweiÂten HälfÂte der 1920er JahÂre kaum noch eiÂne RolÂle, daÂfür rückÂte allÂmähÂlich der asiaÂtiÂsche und afriÂkaÂniÂsche Markt in den BlickÂpunkt des UnÂterÂnehÂmens.
Nach der GrünÂdung der RohÂstahlÂgeÂmeinÂschaft im NoÂvemÂber 1924 wurÂden bald die WeiÂchen für weiÂteÂre einÂschneiÂdenÂde ÄnÂdeÂrunÂgen in der deutÂschen MonÂtanÂinÂdusÂtrie geÂstellt. Auf eiÂner SitÂzung der PerÂsoÂnalÂkomÂmisÂsiÂon der RheiÂniÂschen StahlÂwerÂke in BerÂlin im SomÂmer 1925 regÂte Wolff anÂgeÂsichts der schlechÂten LaÂge auf dem StahlÂmarkt an, die „StahlÂerÂzeuÂgung mögÂlichst alÂler groÂßen ThoÂmasÂwerÂke des ReÂvierÂs“ in eiÂner BeÂtriebsÂgeÂmeinÂschaft zuÂsamÂmenÂzuÂleÂgen, woÂdurch die ErÂzeuÂgung „ganz weÂsentÂliÂch“ einÂgeÂschränkt und soÂmit auch verÂbilÂligt würÂde. DieÂser GeÂdanÂke wurÂde soÂwohl in KreiÂsen der StahlÂerÂzeuÂgung im RuhrÂgeÂbiet als auch von den BanÂken mit groÂßer ZuÂstimÂmung aufÂgeÂgrifÂfen. Bis zur GrünÂdung der „VerÂeiÂnigÂten StahlÂwerÂke A.G.“ (VESÂTAG) dauÂerÂte es jeÂdoch noch eiÂniÂge MoÂnaÂte und Krupp zog es trotz eiÂner schlechÂten ErÂtragsÂlaÂge vor, selbstÂstänÂdig zu bleiÂben.
Wolff wandÂte sich beÂreits wieÂder neuÂen ProÂjekÂten zu, eiÂner BeÂteiÂliÂgung an dem anÂgeÂschlaÂgeÂnen UnÂterÂnehÂmen der Gebr. Stumm in NeunÂkirÂchen an der Saar. DieÂses GeÂschäft wurÂde durch OsÂcar SchlitÂter von der DeutÂschen Bank anÂgeÂregt. Bei dieÂser TransÂakÂtiÂon trat die OtÂto Wolff-GrupÂpe nicht in ErÂscheiÂnung, da jeÂder AnÂschein des ErÂwerbs franÂzöÂsiÂschen AkÂtiÂenÂkaÂpiÂtals durch eiÂnen deutÂschen GroÂßÂinÂdusÂtriÂelÂlen verÂmieÂden werÂden sollÂte. Der Stumm-KonÂzern wurÂde in der FolÂgeÂzeit umÂstrukÂtuÂriert und in die RohÂstahlÂgeÂmeinÂschaft und in die EinÂzelÂverÂbänÂde aufÂgeÂnomÂmen. Wolff bauÂte auf dieÂse WeiÂse seiÂne PoÂsiÂtiÂon als HändÂler für EiÂsen- und StahlÂerÂzeugÂnisÂse alÂler Art auf dem deutÂschen und inÂterÂnaÂtioÂnaÂlen Markt weiÂter aus und konnÂte, auch durch die NäÂhe zur franÂzöÂsiÂschen MonÂtanÂinÂdusÂtrie, eiÂne geÂwisÂse UnÂabÂhänÂgigÂkeit vom deutÂschen Markt erÂreiÂchen. InsÂbeÂsonÂdeÂre mit dem ErÂwerb von NeunÂkirÂchen/HomÂburg und desÂsen VerÂbinÂdung mit seiÂnen SieÂgerÂlänÂder UnÂterÂnehÂmen schuf er sich – zuÂminÂdest vorÂüberÂgeÂhend – eiÂne EinÂflussÂsphäÂre, die auÂßerÂhalb der deutÂschen MonÂtanÂinÂdusÂtrie lag.
AlÂlerÂdings verÂlor OtÂto Wolff in jeÂnen JahÂren den entÂscheiÂdenÂden MachtÂkampf mit FriedÂrich Flick um die KonÂtrolÂle der VESÂTAG. Es geÂlang Flick durch eiÂnen geÂschickÂten SchachÂzug, weitÂgeÂhend die KonÂtrolÂle über die VESÂTAG zu überÂnehÂmen. In den folÂgenÂden JahÂren beÂteiÂligÂten sich Wolff und Strauss an verÂschieÂdeÂnen UnÂterÂnehÂmunÂgen, um die PoÂsiÂtiÂon der FirÂma in TeilÂbeÂreiÂchen der MeÂtallÂinÂdusÂtrie zu verÂbesÂsern, was alÂlerÂdings nicht geÂlang. Es spricht für eiÂne geÂwisÂse KonÂzeptÂloÂsigÂkeit bei der FühÂrung der OtÂto Wolff-GrupÂpe, dass Wolff sich, wohl auf ZuÂraÂten von OsÂcar SchlitÂter, im FrühÂjahr 1927 an dem maÂroÂden FlaggÂschiff der deutÂschen FilmÂinÂdusÂtrie, der UniÂverÂsum-Film AG (Ufa) beÂteiÂligÂte. Zwar wurÂde der MeÂdiÂenÂunÂterÂnehÂmer AlÂfred HuÂgenÂberg (1865-1951), der InÂhaÂber des Scherl-VerÂlaÂges, zum gröÂßÂten AkÂtioÂnär, aber Wolff trat, obÂwohl sein AnÂteil beÂscheiÂden war, in den AufÂsichtsÂrat und den ArÂbeitsÂausÂschuss ein, der das entÂscheiÂdenÂde GreÂmiÂum zur KonÂtrolÂle des VorÂstanÂdes war.
Vor dem AusÂbruch der WeltÂwirtÂschaftsÂkriÂse im OkÂtoÂber 1929 schien es der OtÂto Wolff-GrupÂpe wirtÂschaftÂlich gut zu geÂhen. Das UnÂterÂnehÂmen geÂwährÂte der ReichsÂreÂgieÂrung eiÂnen kurzÂfrisÂtiÂgen KreÂdit in HöÂhe von fünf MilÂlioÂnen Mark. Im SomÂmer konnÂte das 25-jähÂriÂge FirÂmenÂjuÂbiÂläÂum geÂfeiÂert werÂden. In der FestÂschrift finÂdet sich auch eiÂne AufÂlisÂtung der AufÂsichtsÂräÂte und FirÂmenÂverÂwalÂtunÂgen, in deÂnen entÂweÂder OttÂmar Strauss oder OtÂto Wolff oder beiÂde geÂmeinÂsam verÂtreÂten waÂren. DaÂzu geÂhörÂten: VerÂeiÂnigÂte StahlÂwerÂke, PhoÂenix, van der ZyÂpen/WisÂsen, MansÂfeld, StolÂberÂger Zink, RasÂselÂstein, RheinÂmeÂtall, DeÂmag, DeutÂsche Bank, AEG, DaimÂler-Benz, Ufa, BASF und ManÂnesÂmann. Mit weÂniÂgen AusÂnahÂmen alÂso beÂwegÂte sich das UnÂterÂnehÂmen in KreiÂsen der EiÂsen-, Stahl- und MeÂtallÂinÂdusÂtrie.
Die KriÂse vom SomÂmer 1931 traf das UnÂterÂnehÂmen schwer. BinÂnen kurÂzem war es überÂschulÂdet und nicht mehr liÂquiÂde. Es konnÂte die JahÂre 1931/1932 nur desÂhalb überÂsteÂhen, weil die HausÂbanÂken, deÂren wichÂtigsÂte Sal. OpÂpenÂheim und A. LeÂvy & Co. soÂwie die DeutÂsche Bank waÂren, stillÂhielÂten und ein EnÂde der KriÂse erÂhoffÂten. Ein KonÂkurs Wolffs hätÂte mit eiÂniÂger SiÂcherÂheit zuÂminÂdest auch zum ZuÂsamÂmenÂbruch der beiÂden KölÂner BankÂhäuÂser geÂführt. In dieÂsen KriÂsenÂzeiÂten setzÂte Wolff wieÂderÂum auf die „RusÂsenÂgeÂschäfÂte“ und konnÂte in den JahÂren 1932 und 1933 nochÂmals groÂße AufÂträÂge in der SoÂwjetÂuniÂon platÂzieÂren.
AufÂgrund seiÂner hoÂhen priÂvaÂten VerÂschulÂdung war Wolffs TeilÂhaÂber OttÂmar Strauss schon im AuÂgust 1931 als perÂsönÂlich hafÂtenÂder GeÂsellÂschafÂter ausÂgeÂschieÂden, er beÂhielt jeÂdoch seiÂne AufÂsichtsÂratsÂmanÂdaÂte und erÂhielt eiÂne groÂßzüÂgiÂge MoÂnatsÂrenÂte. Nach der MachtÂüberÂnahÂme der NaÂtioÂnalÂsoÂziaÂlisÂten wurÂde dieÂser VerÂtrag zweiÂmal zu UnÂgunsÂten von Strauss verÂänÂdert. Er emiÂgrierÂte schlieÂßÂlich 1936 in die Schweiz. DarÂaufÂhin wurÂden alÂle seiÂne in DeutschÂland beÂfindÂliÂchen VerÂmöÂgensÂwerÂte im Mai 1938 beÂschlagÂnahmt. Wolff spenÂdeÂte, wie so vieÂle anÂdeÂre UnÂterÂnehÂmer in jeÂner Zeit, der NSÂDAP Geld, stand aber der ParÂtei oder ihÂren OrÂgaÂniÂsaÂtioÂnen nicht naÂhe. Bei den WahÂlen zum ReichsÂpräÂsiÂdenÂten 1932 unÂterÂstützÂte Wolff die KanÂdiÂdaÂtur Paul von HinÂdenÂburgs (1847-1934) geÂgen Adolf HitÂler (1889-1945) soÂwohl durch eiÂgeÂne SpenÂden als auch durch eiÂne entÂspreÂchenÂde SamÂmelÂtäÂtigÂkeit. Im Herbst 1932 verÂsamÂmelÂten sich namÂhafÂte deutÂsche InÂdusÂtriÂelÂle in Wolffs BerÂliÂner WohÂnung, um zu beÂraÂten, wie GelÂder zur UnÂterÂstütÂzung der ReÂgieÂrung von Franz von PaÂpen (1879-1969) aufÂgeÂbracht werÂden könnÂten.
EnÂde 1932 pläÂdierÂten Wolff und anÂdeÂre daÂfür, GeÂneÂral Kurt von SchleiÂcher (1882-1934) zum ReichsÂkanzÂler zu erÂnenÂnen, der am 1.12.1932 das Amt überÂnahm. Wolff beÂjahÂte ofÂfenÂsichtÂlich auch die poÂliÂtiÂschen KonÂzepÂtioÂnen von SchleiÂchers, die auf eiÂne auÂtoÂriÂtäÂre StrukÂtur der ReÂpuÂblik hinÂausÂlieÂfen.
Als akÂtiÂver GegÂner der NSÂDAP und der KanzÂlerÂschaft HitÂlers geÂriet Wolff nach der „MachtÂerÂgreiÂfung“ ins FaÂdenÂkreuz der naÂtioÂnalÂsoÂziaÂlisÂtiÂschen BeÂweÂgung, die ihn nun unÂter Druck setzÂte. Wolff verÂlor noch 1933 eiÂniÂge AufÂsichtsÂratsÂmanÂdaÂte, und man strengÂte ein StrafÂverÂfahÂren geÂgen ihn weÂgen SteuÂerÂhinÂterÂzieÂhung an, das aber bald im SanÂde verÂlief. Das UnÂterÂnehÂmen, das kurz vor der LiÂquiÂdaÂtiÂon stand, überÂlebÂte nur, weil dies anÂgeÂsichts der hoÂhen VerÂschulÂdung nicht nur die kreÂdiÂtierÂten BanÂken mit in den AbÂgrund geÂzoÂgen, sonÂdern auch masÂsiÂve AusÂwirÂkunÂgen auf die geÂsamÂte rheiÂnisch-westÂfäÂliÂsche InÂdusÂtrieÂreÂgiÂon geÂhabt hätÂte. Da, wie es in eiÂnem vom ReichsÂwirtÂschaftsÂmiÂnisÂteÂriÂum in AufÂtrag geÂgeÂbeÂnen GutÂachÂten hieß, die FortÂfühÂrung der FirÂma ohÂne die PerÂson OtÂto Wolff nicht denkÂbar sei, entÂschloss sich das MiÂnisÂteÂriÂum eiÂnen BeÂaufÂtragÂten in der GeÂstalt von RuÂdolf SieÂdersÂleÂben (1894-1946) als GeÂneÂralÂbeÂvollÂmächÂtigÂten, TeilÂhaÂber, „BeÂtriebsÂfühÂrer“ und nach dem ToÂde Wolffs als Chef des UnÂterÂnehÂmens, in die FirÂma zu entÂsenÂden. Wolff, der froh sein konnÂte, den soÂgeÂnannÂten Röhm-Putsch unÂbeÂschaÂdet überÂstanÂden zu haÂben, blieb nichts anÂdeÂres übÂrig, als dies zu akÂzepÂtieÂren.
Wolff verÂblieb akÂtiv in der LeiÂtung der FirÂma und beÂmühÂte sich, durch entÂspreÂchenÂde NachÂfolÂgeÂreÂgeÂlunÂgen das UnÂterÂnehÂmen in der Hand der FaÂmiÂlie zu erÂhalÂten. JeÂdoch war er mittÂlerÂweiÂle schwerÂkrank und verÂstarb am 22.1.1940 in seiÂner BerÂliÂner WohÂnung an eiÂnem Herz- und ZuÂckerÂleiÂden und wurÂde auf dem KölÂner MeÂlaÂten-FriedÂhof beiÂgeÂsetzt.
Nach ihm ist die OtÂto-Wolff-StraÂße in AnÂderÂnach in der NäÂhe des UnÂterÂnehÂmens „RasÂselÂstein“ beÂnannt. Seit 1998 beÂsteht die OtÂto Wolff-StifÂtung für WirtÂschaftsÂordÂnung in Köln, die aus dem ZuÂsamÂmenÂschluss der RuÂdolf-SieÂdersÂleÂben’schen OtÂto Wolff-StifÂtung und der OtÂto Wolff von AmeÂronÂgen-StifÂtung herÂvorÂgeÂganÂgen ist. Sie förÂdert WisÂsenÂschaft, ForÂschung, BilÂdung, AusÂbilÂdung und ErÂzieÂhung, die VölÂkerÂverÂstänÂdiÂgung, deutÂsche KulÂtur- und KunstÂwerÂke soÂwie den TierÂschutz. Ein Teil dieÂser StifÂtung ist das OtÂto-Wolff-InÂstiÂtut für WirtÂschaftsÂordÂnung, dass sich bei seiÂnen UnÂterÂsuÂchunÂgen und AufÂgaÂben auf die EntÂwickÂlung ordÂnungsÂpoÂliÂtiÂscher KonÂzepÂte zur StaÂbiÂliÂsieÂrung marktÂwirtÂschaftÂliÂcher GeÂsellÂschaftsÂordÂnunÂgen konÂzenÂtriert.
Die ZeitÂgeÂnosÂsen fällÂten ausÂgeÂsproÂchen wiÂderÂsprüchÂliÂche UrÂteiÂle und atÂtesÂtierÂten ihm eiÂne „bourÂgeoiÂse, priÂmiÂtiÂve GutÂmüÂtigÂkeit“ oder „eiÂnen unÂbeÂdingt überÂleÂgeÂnen VerÂstanÂd“ und eiÂne „hoÂhe, wenn auch einÂseiÂtiÂge BilÂdunÂg“. Als UnÂterÂnehÂmer war er eher KaufÂmann als InÂdusÂtriÂelÂler, dem HanÂdel stand er näÂher als der ProÂdukÂtiÂon. VielÂseiÂtig inÂterÂesÂsiert und hochÂgeÂbilÂdet, von eiÂner speÂziÂfisch rheiÂniÂschen MenÂtaÂliÂtät geÂprägt, die dem „guÂten“ LeÂben sinÂnenÂfroh zuÂneigÂte, war er eiÂne der präÂgenÂden UnÂterÂnehÂmerÂfiÂguÂren der WeiÂmaÂrer ReÂpuÂblik, daÂbei keiÂnesÂwegs frei von WiÂderÂsprüÂchen, aber doch geÂprägt von eiÂnem liÂbeÂraÂlen GrundÂverÂständÂnis.
Quelle Text: Dahlmann, Dittmar, Otto Wolff, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/otto-wolff/DE-2086/lido/5d0a11427ff2b3.47089066 (abgerufen am 15.10.2023)
