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Adolph Deichmann (1811 – 1882)

Kölner Bankier und Mäzen, bekannt für seine Villa „Haus Humboldtstein“

Adolph Deichmann (eigentlich Heinrich Wilhelm Adolph Deichmann, 1811–1882) war ein Kölner Bankier und Mäzen, bekannt für seine Villa „Haus Humboldtstein“ (früher Villa Rolandshöhe) in Rolandseck, die er mit seiner Frau Julie erbaute und als Sommersitz nutzte, wo auch Clara Schumann zu Gast war; er ist ein Vorfahre der späteren bekannten Persönlichkeiten der Deichmann-Familie und eine Figur des Rheinischen Industriellen-Adels.

Julie Deichmann geb. vom Rath, die Frau des Kölner Bankiers Wilhelm Adolph Deichmann (1811–1882) besaß mit ihrem Mann ein selbsterbautes Schlösschen auf Rolandshöhe, in dem sie die Sommer verbrachten. In der Villa, die auch heute noch einen wunderschönen Blick über den Rhein mit der Insel Nonnenwerth, dem Rolandsbogen und im Hintergrund dem Siebengebirge mit dem Drachenfels bietet, war Clara Schumann oft zu Gast. Sie gab auch den Töchtern Klavierstunden und besuchte Julie Deichmann ebenso in Köln. 1882 notierte sie im Tagebuch, sie habe sie „so lieb und gut wie immer“ gefunden. Von der Villa Deichmann, die erst im Herbst 2001 dank den intensiven Recherchen von Ingrid Bodsch und Stadtarchivar Kurt Kleemann wieder ausfindig gemacht werden konnte, war es auch nicht weit zur Mehlemer Aue.

Dort wohnte Adolph Deichmanns älterer Bruder Wilhelm Ludwig (1798–1876), ebenfalls Bankier, mit seiner Frau Elisabeth Jacobine Lenore geb. Schaaffhausen (1811–1888), genannt Lilla. Auch mit Lilla und Ludwig Deichmann war Clara Schumann befreundet. Im Sommer 1853 war in der Mehlemer Aue der junge Johannes Brahms zu Gast gewesen und von hier aus nach Düsseldorf zu der folgenschweren Begegnung mit Robert und Clara Schumann aufgebrochen. Auch später waren Brahms und Clara Schumann gern gesehene Gäste bei Deichmanns. Ihre ehemalige Schülerin Marie von Lindeman versuchte Clara als Klavierlehrerin an Lilla Deichmann zu vermitteln, doch kam eine Anstellung nicht zustande.

 

Haus Humboldtstein

Das Haus Humboldtstein ist ein Tagungszentrum der Arbeiterwohlfahrt im Norden des Remagener Ortsteils Rolandseck im Stadtteil Oberwinter. Es besteht aus einer Villa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz steht, und einem modernen Anbau.

 

Geschichte

Die Villa entstand um 1850 als „Villa Rolandshöhe“ für Adolph Deichmann (1811–1882), Bruder des Kölner Bankiers Wilhelm Ludwig Deichmann, nach einem Entwurf des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner. Auch die Pianistin und Komponistin Clara Schumann, Freundin von Adolphs Ehefrau Julie, wohnte während ihrer sommerlichen Rheinaufenthalte häufig in dem Anwesen. Es blieb vermutlich noch bis kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs im Besitz der Familie Deichmann-Schnitzler. Später diente es nach verschiedentlichen An- und Umbauten als Kurhaus bzw. Kurhotel mit dem Namen „Haus Lebensquell“. Im Zweiten Weltkrieg wurde es als Lazarett und als Ausweichstandort der Bad Godesberger Entbindungsstation genutzt. Im April 1950 erfolgte die Wiedereröffnung des Kurhauses Lebensquell.

 

Quelle Text: Schumann Portal, abgerufen unter https://www.schumann-portal.de/julie-deichmann.html  Abgerufen am 23.12.2025 und

Seite „Haus Humboldtstein“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 9. März 2024, 18:22 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Haus_Humboldtstein&oldid=242963925 (Abgerufen: 23. Dezember 2025, 11:25 UTC)

 

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