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Norman Junge (1938 – 2022)

Bildhauer und Illustrator von Bilderbüchern

Norman Junge (* 18. Dezember 1938 in Kiel; † 31. März 2022 in Köln) war ein deutscher Bildhauer und Illustrator von Bilderbüchern, der mit dem Bologna Ragazzi Award (1998) und dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2012) zwei weltweit renommierte Preise im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur erhielt. Als bekanntestes Buch, zu dem er Illustrationen beisteuerte, gilt fünfter sein (1997).

 

Leben und Werk

Nach seiner Lehre als Schriftsetzer und einem Studium an der Werkkunstschule und Werkakademie in Kassel arbeitete Junge zunächst als Werbegrafiker. Seit 1967 lebte und arbeitete er in Köln. Ab den 1970er Jahren fertigte er Skulpturen aus unterschiedlichsten Materialien. In den 1980er Jahren war Junge im öffentlichen Raum künstlerisch aktiv. Er brachte damals Siebdrucke auf Wänden und Mauern an, die in Anlehnung an den Roman 1984 mit Piktogrammen die zunehmende Technisierung und Überwachung des menschlichen Lebens kritisierten.

Bekannt wurde Junge vor allem durch seine Illustrationen von Bilderbüchern. Er illustrierte 20 Bücher. Sein Debüt gab er 1985 mit Lehn dich an und träume – Geschichten für aufgeweckte Kinder (Text: Monika Seck-Agthe). Danach folgten Zaubertrottel (1988, Text: Josef Schnelle), Nix Kuckuck (1989, Text: Stephan Köster), Die Ballade von Herrn Gelb und Frau Blau (1992), Jakob und seine 200 Großväter (1992, Text: Miloš Macourek), Eine gemütliche Wohnung (1994, Text: Paul Maar), Der Himmel fiel aus allen Wolken (1994, Text: Fredrik Vahle), immer höher (1996, Text: Ernst Jandl), fünfter sein (1997, Text: Ernst Jandl), Antipoden – Auf der anderen Seite der Welt (1999, Text: Ernst Jandl), Der Schlafbewacher (2000, Text: Erwin Grosche), Der Schnupfen (2000, Text: Christian Morgenstern), Norbert, der Nachtwandler (2001, Text: Donna Bee), ottos mops (2001, Text: Ernst Jandl), Maler Moll (2003, Text: Joachim Rönneper), Das große Lalula (2004, Text: Christian Morgenstern), Geheimes Kinder-Spiel-Buch (2005, Text: Joachim Ringelnatz, weitere Illustratoren: Michael Sowa, Isabel Pin, Katja Wehner, Aljoscha Blau), Alphabet mit Zeichnern – Die Schönen und die Biester von Nikolaus Heidelbach und Norman Junge (2008, Text: Thomas Linden, weiterer Illustrator: Nikolaus Heidelbach), Kinder-Verwirr-Buch (2008, Text: Joachim Ringelnatz) und Pustekönig (2011, Text: Erwin Grosche).

Junge illustrierte in vieren seiner Bücher – immer höher (1996), fünfter sein (1997), Antipoden – Auf der anderen Seite der Welt (1999) und ottos mops (2001) – Gedichte von Ernst Jandl. Jeweils zweimal illustrierte er Gedichte von Joachim Ringelnatz – Geheimes Kinder-Spiel-Buch (2005) und Kinder-Verwirr-Buch (2008) – sowie von Christian Morgenstern – Der Schnupfen (2000) und Das große Lalula (2004).

Hausverlage von Junge waren der Verlag Beltz & Gelberg, bei dem zehn seiner Bücher, sowie der Aufbau-Verlag, bei dem fünf seiner Bücher erschienen. Von Junges Büchern sind mit Eine gemütliche Wohnung (1994), immer höher (1996), fünfter sein (1997), ottos mops (2001), Maler Moll (2003), Geheimes Kinder-Spiel-Buch (2005), Alphabet mit Zeichnern – Die Schönen und die Biester von Nikolaus Heidelbach und Norman Junge (2008), Kinder-Verwirr-Buch (2008) und Pustekönig (2011) neun Publikationen im Buchhandel erhältlich, alle anderen sind vergriffen. Von Junge illustrierte Bücher wurden in zwölf Sprachen übersetzt: Baskisch, Chinesisch, Dänisch, Englisch, Französisch, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch, Slowenisch und Spanisch.

Neben seiner Tätigkeit als Illustrator von Bilderbüchern zeichnete Junge zahlreiche Filme für Die Sendung mit der Maus. 2004 zeichnete er verschiedene Folgen für die Fernsehserie Das Nilpferd Nödel.

Für sein illustratives Werk wurde Junge mit vielen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter dem Luchs des Jahres (1997) und dem Bologna Ragazzi Award (1998) für fünfter sein sowie dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für das Gesamtwerk Illustration (2012). Junge lebte und arbeitete als Schwarzkünstler, Bildhauer und Zeichner ab 1967 in Köln, wo er 2022 nach langer Krankheit auch verstarb.

 

Quelle Text: Seite „Norman Junge“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 11. Juni 2025, 11:59 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Norman_Junge&oldid=256901876 (Abgerufen: 3. Oktober 2025, 17:56 UTC)

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